Archiv der Kategorie: Life

Leben, und was sonst noch so passiert.

Hands on Ubuntu Touch – nice, but long way to go

I just received my pre-ordered BQ Aquaris M10 Ubuntu edition and had a few days to test it. Time for me to share my experience.

The tablet itself is quite nice. Good form factor, great display and easy to hold. The device came with a case and a display protector, even though I don’t seem to have a talent for putting foils on displays.

The Aquaris M10 comes with only 16 GB of internal memory but offers a MicroSD slot for another 64 GB, which is not overwhelming but enough for my everyday use. Wifi and Bluetooth are on board but LTE is missing and plugging a dongle into the MicroUSB port doesn’t seem to work, at least not without doing some handicrafts. Furthermore the device is equipped with an audio jack and a MicroHDMI port.

The latter one works quite nicely. Just plug in a display and the tablet switches to desktop mode. The tablet display then turns into a touch pad and allows you to control the mouse arrow. The keyboard appears whenever text has to be entered. Does not work perfectly yet but good enough in case you left your Bluetooth keyboard and mouse at home.

There are some standard apps preinstalled and the store offers a lot more to download. Many of those programmes seem to be ‘Web Apps’, which means that a browser is wrapped around a frame and opens a fixed URI. Works, but in my eyes this does not always guarantee quality and speed.

The Ubuntu Touch software keyboard is better than I expected. It responds quickly and typing is relatively easy as long as you use a two-finger system. The auto-correction could be smarter but I know Android keyboards that are way worse.

But it’s still a long way to go. I love Ubuntu and have been a user for more than ten years on my PCs. It is a safe, fast, powerful and easy-to-use  operating system and my expectation was to get exactly that on a tablet. Sadly Ubuntu Touch does not share much but the name with the regular OS. It just works differently. It has a different look. And the programmes I am used to just don’t run. In addition it has to be said that the system is pretty much locked and you just can’t tweak those tiny things you can in Ubuntu.

Furthermore Ubuntu Touch is still quite buggy. I have no idea why Canonical has not been able to fix minor problems with the display rotation. It’s nerve-racking that the lock screen is headlong when you have been typing on a desk. Why doesn’t it rotate as well?!

And why doesn’t the Google login work? I am coming from Android and trying to migrate to Ubuntu Touch. Whenever I start a Web App I have to log into my Google account every single time. That makes them unusable.

Let’s have a look at the browser: I am a Firefox guy. Firefox is on my laptop. Firefox is on my phone. Firefox is even preinstalled on the Aquaris. But it doesn’t work without external mouse and keyboard (same with LibreOffice by the way). Ubuntu Touch comes with it’s own browser which seems to be based on Safari. It is okay but surely not the best thing out there.

Chrome doesn’t run as well, which makes it impossible to use Netflix or Amazon Prime Video on the device. Of course there is no app available even though it would be ridiculously easy IF Chrome would work. I did this myself on my laptop even though I am not a programmer.

The philosophy behind Ubuntu Touch differs from the one of Android or iOS. It’s convertibility – from phone to tablet to desktop, depending on your need in that very moment – is a huge plus and this is where I see Canonicals chance to take a niche, grow it constantly and become the segment’s third largest player.

I am not as happy as I expected. Nevertheless I will stick with my new tablet and keep improving this – potentially – great OS with comments and bug reports.

image
Why?

Meine kurze Erfahrung mit der Moto 360

Prinzipiell finde ich die Idee der Smartwatch gut. Ein kleiner Begleiter am Handgelenk, der vom Telefon in der Hosentasche mit allerlei nützlichen Informationen versorgt wird und umgekehrt als zusätzliches Bedienelement dient. Leider sind Smartwatches noch etwas anderes, nämlich modische Accessoires, analog zu ihren analogen Pendants. Und das macht die Sache kompliziert, denn unter uns, es ist schon verdammt schwierig, eine schicke herkömmliche Uhr zu finden. Umso mehr hat es mich erfreut, dass Motorola mit der Moto 360 endlich mal ein annähernd modisches Exemplar auf den Markt gebracht hat. Wie ich halt so bin, hab ich gleich mal eine davon vorbestellt und heute ist sie dann nach schier unendlicher Zeit endlich geliefert worden.

Trotzdem werde ich sie wieder zurückschicken, obwohl die Verbindung zum Telefon einfach hergestellt und auch das danach folgende Upgrade einwandfrei eingespielt werden konnten. Ich könnte jetzt behaupten, den Ausschlag für diese Entscheidung hätte die doch nicht so intuitive Bedienbarkeit der Smartwatch gegeben. Ich könnte auch behaupten, den Pulsmesser hätte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich könnte auch behaupten, dass die Uhr eigentlich viel zu schade sei, um damit Joggen zu gehen und sie vollzuschwitzen. Ich könnte auch behaupten, dass eine der von mir gewünschten Hauptfunktionen, nämlich die Steuerung meiner Musik und Podcasts, wider erwarten nicht möglich wäre. Aber das alles ist es nicht. Denn der wahre Grund ist, dass mir die Moto 360 einfach nicht steht. So einfach ist es dann eben leider doch.

Video on Demand – (m)ein Erfahrungsbericht

Video on Demand ist seit einigen Jahren ein großes Thema, über das nicht erst seit dem Start von Netflix in Europa breit berichtet wird. Ich nutze diese Dienste auch schon seit einer Weile, also ist es höchste Zeit für einen Erfahrungsbericht.

Im Alltag verwende ich meist Amazon Prime. Ich bin sowieso Prime-Kunde, weil ich gelegentlich darauf angewiesen bin, dass mich meine Bestellungen schnell erreichen. Für 20 € im Jahr zusätzlich erhält man Zugriff auf den Instant-Video-Dienst, der alles das bietet, was früher die mittelmäßige Kleinstadtvideothek im Programm hatte: viel altes Zeugs, einige relativ neue Filme und eine Menge Serien, die größtenteils schon im TV gelaufen sind. Man kann hier nicht viel falsch machen. Allerdings frage ich mich ständig, was ich schauen könnte. Hier macht sich ein Effekt aus dem Fernsehen bemerkbar, denn ich beginne, im Katalog hin- und herzuzappen und mache dann doch aus. Ab und zu ist was dabei, aber wäre das Filmpaket deutlich teurer, ich würde es wieder abbestellen.

Netflix habe ich erwartungsvoll getestet und bin ziemlich ernüchtert. Die Berichte schwärmen geradezu vom Angebot des US-Riesen und den tollen selbst produzierten Serien. Fazit bis jetzt: Netflix ist mindestens so mau wie Amazon Instant Video. Aktuelle Filme finden sich fast gar nicht im Angebot und die Eigenproduktionen sind oft Retorten von Filmen oder Europäischen Serien (The Killing, House of Cards, Fargo, From Dusk Till Dawn). Vermutlich ist dies alles gut gemacht, aber man kennt es halt. So wie’s momentan aussieht, wird mein kostenloser Probemonat eher nicht verlängert.

Videoload (die Videoplattform von Entertain) verwende ich im Alltag fast gar nicht. Auch hier gibt, oder gab, es Pauschalpakete; leider war aber auch hier das Angebot ähnlich wie bei Amazon. Punkten kann Videoload aber ganz klar im Pay-per-View-Bereich! Hier gibt es viele aktuelle Filme für einen akzeptablen Preis, und das in hervorragender Bildqualität, was leider überhaupt nicht selbstverständlich ist. Möchte ich einen aktuellen Film ansehen, der mal wieder in keinem anderen Paket enthalten ist, dann nutze ich praktisch ausschließlich Videoload.

Maxdome habe ich mal ausprobiert und dort ein Video “geliehen”, war von der Qualität und dem Angebot aber eher enttäuscht. Der monatliche Preis ist mir hier definitiv zu hoch. Watchever habe ich mir deshalb gar nicht erst angetan.

Fazit: Wer gerne einfach irgendetwas schaut oder Kinder hat und sich nicht einen Stapel Zeichentrickfilme zulegen möchte, für den lohnt sich Video on Demand auf jeden Fall. Ich werde meine Konstellation aus Amazon Prime plus Videoload behalten, verzichte aber definitiv nicht auf meinen guten alten DVD-Player und auch nicht auf den Fernseher.

ANTEMASQUE – der Versuch einer Plattenkritik

Sie sind wieder da! Nachdem sich Cedric Bixler-Zavala und Omar Rodríguez-López nach dem Aus von The Mars Volta offensichtlich wieder vertragen haben, gibt es endlich wieder neue Musik von den Beiden, natürlich samt Band.

Ich habe damals in den späten Neunzigern At The Drive-In für mich entdeckt und bin so auch auf einige Schwesterprojekte gestoßen, wie z. B. De Facto. Das Ende der Band kam für mich zwar damals überraschend, aber mit The Mars Volta stand sofort eine mehr als würdige Nachfolgeband in den Startlöchern. Und obwohl mein Zeitbudget und auch mein Interesse an Musik im letzten Jahrzehnt nachgelassen haben, so waren die neuen Platten von TMV doch immer in meinem Fokus und haben auch alle brav ihren Weg in mein Plattenregal gefunden. War das Ende von ATDI noch überraschend, so hat mich das Aus von The Mars Volta kalt erwischt. Angeblich ist die Band im Streit auseinandergegangen und alle Nachfolgeprojekte haben, um es diplomatisch auszudrücken, nicht meinen Geschmack getroffen.

Aber genug von der Musikantenberichterstattung. Antemasque heißt jedenfalls die neue Band von Cedric und Omar und ihr Debütalbum ist Anfang Juli 2014 erschieben (zumindest für die ersten 10.000, die vorher schon den Pre-Release bestellt hatten 😀 ).

Die Musik auf dem Album ist interessant. Es ist fast nichts mehr zu hören von dem Prog Rock aus TMV-Zeiten, sondern alles klingt vielmehr nach einer Weiterentwicklung des eher punkähnlichen Stils von ATDI gegen Ende der 1990er Jahre. Viel Gitarre, viel Schlagzeug, viel Stimme und eine hohe Geschwindigkeit prägen die Platte. Die Texte sind außerdem gut zu verstehen, was für Cedric Bixler-Zavala eher ungewohnt ist. Vorher musste ich immer in der “Stimmung” sein, um der Musik der beiden zu lauschen. Nun lässt sie sich sehr gut nebenbei hören, und kommt trotzdem nicht wie Fastfood daher. Von mir gibt’s jedenfalls zwei Daumen nach oben.

ANTEMASQUE – von Antemasque. Nadie, 2014. http://antemasque.com/

https://www.youtube.com/watch?v=4cCFuFpJ5Mc

 

 

I beat the kafkaesque administration. Oder eine Geschichte, die es Wert ist, erzählt zu werden.

Manche Geschichten sind so traurig, dass sie einen wiederum zum Lachen bringen. So wie meine. Oder, genauer gesagt, die Geschichte meiner Masterarbeit.

Alles begann im vergangenen März. Hoch motiviert legten meine beiden Fachbetreuer, der Rektor unserer Hochschule höchst persönlich und einer unser fähigsten Laboringenieure, gemeinsam mit mir das Thema meiner Masterarbeit fest. Ein Laborversuch sollte es werden. Für das bei uns noch relativ junge Lehrgebiet der Echtzeitsysteme. Spezialisiert habe ich mich auf das Controller Area Network, kurz CAN, weil es zum einen ausgereift und zum anderen kostengünstig ist. Schnell war eine kleine Firma in Ostthüringen gefunden, die nicht nur alle benötigten Komponenten liefern konnte, sondern zudem auch noch ein sehr preiswertes Angebot unterbreitet hatte. Der Bestellvorgang würde zwei bis drei Wochen dauern, wurde mir versichert. Perfekt, um nach den Prüfungen ein bisschen auszuspannen und den Kopf für das bevorstehende Finale frei zu kriegen.

Nun ist es an meiner FH, der Telekom-eigenen Hochschule für Telekommunikation in Leipzig, aber so, dass reguläre Bestellungen einzig über den zentralen Einkauf der Deutschen Telekom getätigt werden können. Eigentlich ein eingespieltes Procedere. Die Unterlagen wurden ausgefüllt, das Budget genehmigt und Anfang Mai ging der “Warenkorb” samt Kostenvoranschlag und der Bitte um eine zügige Bearbeitung nach Fulda, wo das Accounting des Konzerns sitzt. Hier begann die Bearbeitung des Vorgangs am 8. Mai.

Und hier begann auch das Elend, das mich über einige Monate viele Nerven gekostet hat – und bis heute kostet. Denn es ist ja nicht so, dass ein Verwaltungsfachangestellter eine Bestellung der Hochschule einfach nimmt, die Teile ordert und sie als Investition in der Bilanz verbucht. Dies wäre wahrscheinlich zu einfach gewesen. Nein, denn der Bearbeitungsprozess sieht vor, dass zunächst geprüft werden muss, ob die Telekom mit den zu bestellenden Komponenten überhaupt etwas anfangen kann. Nur war leider der Bearbeiter meines Antrags kein Fachmann für Kommunikationstechnik und er konnte so auch mit dem Begriff “Controller Area Network” nichts anfangen. Aber er war anscheinend motiviert genug um kurz nachzuforschen und festzustellen, dass das CAN mit dem Kerngeschäft des Konzerns anscheinend nichts zu tun hat. Was folgte war, wohlgemerkt nach einigen Tagen Bearbeitungszeit, die Ablehnung und Löschung des Warenkorbs. Zwar ist so eine Ablehnung bitter und erfordert nervenaufreibende Nachbearbeitungszeit, doch ist sie auch kein Weltuntergang. Schön wäre es allerdings gewesen, wenn man die bestellende Instanz, in diesem Fall meinen Laboringenieur, hierüber in Kenntnis gesetzt hätte. So gingen bereits die ersten Wochen ins Land, ohne dass überhaupt etwas geschehen ist.

Als, nach einigen Nachforschungen, schließlich die aktuelle Situation ans Licht kam, kostete es meinen Fachbetreuer mehrere Tage und ellenlange E-Mails, um dem zuständigen Verwaltungsfachangestellten näher zu bringen, um was es sich beim CAN überhaupt handelt. Dieser sah letztendlich ein, dass man so etwas durchaus in einem Labor der Hochschule gebrauchen könne und willigte ein, in Zukunft derartige Bestellungen nicht mehr per se abzulehnen.

Da, wie bereits erwähnt, der besagte Warenkorb aus dem System der Telekom gelöscht worden ist, musste der ganze Vorgang aber wieder von vorn beginnen. Das Budget wurde erneut genehmigt und alle Unterschriften eingeholt. Die Bestellung wurde erneut ins beschauliche Fulda geschickt und erreichte das dortige beamtenlastige Accounting im Juni. Pünktlich zur Urlaubszeit.

Dass der Vorgang in Fulda dann ins Stocken geraten ist, trotz des Hinweises auf die Dringlichkeit der Bestellung, mag nicht weiter verwundern. Aber immerhin arbeitete die Finanzbuchhaltung schnell genug, um den Warenkorb noch im selben Monat zu genehmigen, wenn auch fast vier Wochen nach Eingang.

Seit dem wartet der Auftrag nur noch auf seine Bearbeitung. Es ist nämlich nicht so, dass der zuständige Verwaltungsfachangestellte die Bestellung eigenhändig an die entsprechende Firma schickt. Nein, seine Aufgabe ist lediglich die steuerrechtliche Verbuchung der Investition. Den Bestellvorgang übernimmt wiederum eine eigenständige Abteilung.

Dies war vor zehn Tagen. Da bei mir bisher weder ein Paket, noch ein Feedback seitens der Telekom eingetroffen ist, habe ich beschlossen, heute weitere Nachforschungen anzustellen. Ich habe mit meinem Laboringenieur eine geschlagene Dreiviertelstunde und vier unser Verwaltungsmitarbeiterinnen gebraucht, bis wir aus diversen Systemen die Warenkorbnummer, sowie Name und E-Mailadresse der zuständigen Sachbearbeiterin im Konzern ermitteln konnten. Ein Dreizeiler unserer Hochschulverwaltung hat dann aber schon nach wenigen Stunden gefruchtet und mir wurde zugesichert, dass die Bestellung übermorgen an die Firma geschickt wird.

Bleibt zu hoffen, dass der restliche Vorgang nicht zu lange dauert. Denn die Telekom bestellt nicht, wie jedes andere Unternehmen, einfach so. Es muss zuerst ein Vertrag ausgehandelt werden, bevor eine Firma in das offizielle Lieferregister des Konzerns aufgenommen werden kann. Ich habe den Vertriebler vorsichtshalber schon mal vorgewarnt und ihn gebeten, den Prozess schnell über sich ergehen zu lassen und das Paket so bald wie möglich versandfertig zu machen. Er versicherte mir, dass die Kunden normalerweise spätestens drei Werktage nach Eingang der Bestellung ihre Lieferung hätten. Schnell und unkompliziert.

Mein Lieblingspodcast

Nachdem ich die Aufgabe jetzt schon einige Tage vor mir hergeschoben habe, hier mein Beitrag zur CRE-Blogkette. Aber zunächst, für all die Leserinnen und Leser, die mit dem Kürzel “CRE” nichts anfangen können, die notwendige Erklärung:

CRE steht für “Chaosradio Express” und es handelt sich dabei um einen Podcast, der im Umfeld des Chaos Computer Clubs entsteht und parallel zu anderen “Chaosradios” existiert. Verantwortlicher, Organisator und Host der Show ist Tim Pritlove, der vielen in der Szene zumindest durch das Projekt “Blinkenlights” ein Begriff sein dürfte. Tim reist unermüdlich durch die Weltgeschichte um uns, seinem mehrheitlich wahrscheinlich leicht nerdigen Publikum, regelmäßig interessante Sendungen zu allerlei Themen aus Technik, Politik und Popkultur zu präsentieren. (Manchmal kommt es sogar vor, dass er einfach so zu einem Hörertreffen anreist, OHNE etwas aufzunehmen.) Obwohl er das ganze vollkommen unentgeltlich tut und seine Sendungen der Menschheit “einfach so” zur Verfügung stellt, wage ich es kaum, das Ganze als Hobby zu bezeichnen. Aber am besten ist es, ihr macht euch selbst ein Bild, z. B. auf http://chaosradio.ccc.de.

Ich muss zugeben, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich ursprünglich auf CRE gestoßen bin. Es muss irgendwann um Folge 40 gewesen sein und wahrscheinlich habe ich in irgendeinem Blog darüber gelesen. Jedenfalls wurde ich gleich angefixt, vielleicht auch weil ich als Radiohörer für Podcasts generell sehr empfänglich bin. Wie auch immer, fest steht, dass mich Tim seit dem fast täglich in Tram, Bus und Bahn begleitet.

Als “kritischer Zuhörer” möchte ich diesen Post aber auch nutzen, um meine Kritik zu Tim’s Arbeit loszuwerden. Also:

Lieber Tim,

erst einmal sei gesagt, dass dein “Werk” zweifelsohne fantastisch ist. Wären wir in der Grundschule, würde ich dich mit Bienchen und Sternchen überhäufen. Selbstverständlich gefallen aber auch mir persönlich nicht alle Folgen gleich gut. Besonders mag ich die politischen und kulturellen Episoden, von denen ich viele schon mehrfach gehört habe. Auch deine “Interviews” stehen bei mir hoch im Kurs. Vom technischen Aspekt her gefällt mir fast alles unterhalb von OSI-Schicht 5. Analog dazu muss ich aber auch sagen, dass ich als Ingenieur mit vielen Informatikthemen ganz einfach nicht viel Anfangen kann. Hier gilt bei mir meistens die Devise: Einmal anhören, dann hat man mal was davon gehört. Dabei belasse ich’s dann aber auch.

Natürlich bin ich auch nicht immer einer Meinung mit deinen Gästen oder dir und mitunter kommt es vor, dass ich etwas ergänzen oder korrigieren könnte. Dank deines Blogs bzw. der Kommentarfunktion kann ich aber auch in diesen Fällen meinen Senf dazugeben und in gewisser Weise am Podcast mitwirken. Sehr gut!

Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir natürlich mehr Themen wünschen, wie in meinen Lieblingsfolgen (z. B. Retrofuturismus, Energiesparhäuser, TUWAT.TXT oder die ganzen aktuellen politischen Themen). Außerdem fände ich persönlich es ganz toll, wenn du wieder an deinem englischen Podcast (Chaosradio Express International, CRI) arbeiten würdest. Mindestens Bicyclemark habe ich ins Herz geschlossen ;)!

Ich fasse zusammen: Tim, du machst einen grandiosen Job! Ich persönlich favorisiere eher die “leichten” Themen oder die, bei denen es um irgendwas Ingenieurtechnisches geht und würde mir darum natürlich gerade in diesen Bereichen mehr wünschen. Mir ist aber durchaus bewusst, dass viele da anders ticken und auch die “harten” Themen bedient werden wollen. Ich bin jedenfalls immer gespannt auf deine nächsten Aktionen und freue mich jedes Mal, wenn mein kleines Musikabspielprogramm mir stolz verkündet: “Neuer Podcast wird heruntergeladen!”

Sebastian Lammermann

Um die Kette zusammenzuhalten:

< Previous | 85 | Next >

Liebe digitale Bohème,

entschuldige, dass ich dich stören muss, aber leg bitte kurz dein MacBook und deine Latte macchiato zur Seite. Denn wir müssen mal reden.

Meinst du nicht, dass es langsam an der Zeit ist, erwachsen zu werden? Seit Jahren hängst du nur an deiner Kiste und kommunizierst mit flüchtigen Bekannten, die du für deine Freunde hältst. Seit Jahren jettest du durch’s Weltgeschehen, von einer Konferenz zur anderen, nur damit du dich bedeutend fühlen kannst. Seit Jahren bloggst und twitterst du unwichtiges und unreifes Zeug. Und hörst dir selber gebannt dabei zu.

Deine Eltern und Großeltern haben noch was geschafft. Sie haben nach dem Krieg ganze Länder wieder aufgebaut und sich einen bescheidenen Wohlstand erwirtschaftet. Sie haben unserem Kontinent nach Jahrhunderten einen dauerhaften Frieden gebracht. Sie haben für unsere Freiheit demonstriert, obwohl sie nicht wussten, ob die Volkspolizei sie in Stücke schießen wird. Kurz gesagt: sie haben die Grundlage geschaffen, durch die du erst möglich geworden bist.

Natürlich ist es toll, in jungen Jahren ein wildes unabhängiges Leben zu führen. Immer fünf SIM-Karten dabei zu haben, damit man auch überall connected ist. Auf dem Rückweg von New York nach Berlin doch noch schnell in Amsterdam zwischenlanden, um ein BarCamp mitzunehmen. Aber kannst du ewig so leben? Was ist, wenn du eines Tages eine Familie gründen möchtest? Womit ernährst du sie? Die Wahrheit ist nämlich, dass die Millionen von Menschen, die täglich acht Stunden im Büro, am Fließband oder im Krankenhaus schuften, dass diese Millionen von Menschen, auf die du immer etwas herablassend blickst, dass diese Millionen von Menschen mit ihren Bausparverträgen und Eigentumswohnungen ihr Leben in Wirklichkeit viel besser im Griff haben als du. Denn sie übernehmen Verantwortung.

Aber ich möchte dich nicht niedermachen, sondern lieber an die Hand nehmen und fragen ob du Lust auf etwas Neues hast. Lust auf die Welt rechts und links neben dir. Lust auf Verantwortung. Denn jetzt ist unsere Generation an der Reihe.

Beweise, dass deine Verbesserungsvorschläge nicht nur heiße Luft sind sondern lass den Worten Taten folgen. Vielleicht würde ich dich wählen, wenn ich könnte. Hör auf deine Mitmenschen zu belächeln, sondern rede mit ihnen und zeig ihnen deine Welt. Dann werden sie dir ihre zeigen und schließlich werdet ihr euch verstehen. Finde deine Heimat, ganz gleich, ob sie nun Hamburg oder Hanoi heißt, und werde glücklich. Lebe in unser aller Welt, statt nur in deiner, und wir werden mit Sicherheit Freunde. Ich würde mich jedenfalls wahnsinnig darüber freuen.

So, jetzt muss ich aber weiter. Danke für’s zuhören! Und jetzt bestell dir noch einen Café und genieß die restlichen Sonnenstrahlen.

Bis bald.

Ich lebe noch!

Ein Blick auf den Kalender hat mir gerade verraten, dass ich nun schon über ein Jahr erfolgreich den Äther entlastet habe. Juhuu, damit habe ich meinem Arbeitgeber einen noch teureren Netzausbau erspart!

“Arbeitgeber O_o?”, werden sich jetzt vielleicht einige Leserinnen und Leser fragen, “der hat doch gerade noch studiert!” Stimmt zwar, man soll aber nie unterschätzen, was in einem Jahr so alles passieren kann. Aber um euch nicht zu langweilen, hier eine kleine Zusammenfassung:

Ich bin seit November 2009 endgültig mit meinem Studium fertig und habe auch sogleich eine Stelle bei meiner Studienfinanziererin, der Deutschen Telekom, ergattert. (Thomas Sattelberger sei einmal mehr ausdrücklich für das JumpIn-Programm gedank!) Einziger Haken an der ganzen Sache: ich habe mein geliebtes Leipzig verlassen und bin nach Hamburg gezogen! Das erste dreiviertel Jahr bin ich fleißig am Wochenende hin- und wieder zurückgependelt, mittlerweile habe ich aber alle Zelte an der Pleiße abgerissen und bin an die Elbe gezogen, genauer gesagt an die Bille. Mein Herz blutet aber trotzdem noch gelegentlich, denn obwohl Hamburg und ich mittlerweile miteinander klarkommen, fehlt mir Leipzigs Herzlichkeit immer mal wieder. Das ist wahrscheinlich wie der Unterschied zwischen Vernunftehe und Liebe auf den ersten Blick ;). Aber vielleicht blogge ich bei Gelegenheit ein bisschen mehr über Städte und ihre Menschen.

Was ist sonst noch in meinem Hause passiert? Nun ja, das Arbeitsleben hat mich voll erfasst. Das bedeutet viel Arbeit, wenig Zeit, aber auch zum ersten Mal in meinem Leben einen konstanten monatlicher Geldzufluss. Doch Geld ist bekanntermaßen nicht alles, weshalb ich gerade dabei bin mein bisschen Freizeit neu zu ordnen. Politik soll auf jeden Fall wieder dazugehören, weswegen ich in Hamburg einen AK Netzpolitik hochziehen möchte. Auch die AntiRa-Arbeit soll wieder starten. Mit der wissenschaftlichen Seite sieht’s dagegen eher mau aus, weil mein Beruf mich eher praktisch fordert. Aber wer weiß, wenn ich ihn über habe, promovier ich vielleicht doch noch :).

Da ich zugegebenermaßen ein recht schreibfauler Zeitgenosse bin, kann man diese und andere Aktivitäten übrigens deutlich besser HIER verfolgen.